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Namibia

Namibia ist nördlich von Südafrika an der Atlantikküste gelegen. Flächenmässig ist es so gross wie Europa (exklusive Grönland und ehemalige Ostblockstaaten). Auf diese doch recht üppige Fläche verteilen sich aber gerade mal 2 Millionen Einwohner, so dass man nicht regelmässig auf Dörfer (von Städten will man da gar nicht reden) und Tankstellen trifft. Das Kapitol Windhoek zählt rund 400.000 Einwohner. Geteert sind nur die Hauptstrassen (etwa 10 an der Zahl), alles andere ist "gravel-road". Dafür lassen sich die geteerten Strassen -- mit denen man die meisten wichtigen Punkte Namibias erreichen kann sehr gut fahren. Die Cruise Control muss man teilweise für mehrere hundert Kilometer nicht rausnehmen. Ausserdem sind die Strassen einschläfernd gerade. Das Klima ist wüstenmässig. Zwei Monate im Jahr gibt es Regen, die übrige Zeit nicht. Das erklärt zumindest die vielen Flüsse ohne Wasser die wir gesehen haben.
Da waren wir also wieder auf der Reise, die drei Musketiere vom Westküstentrip. Wir sind gegen Mittag in Kapstadt aufgebrochen und wurden am nächsten Morgen kurz vor Windhoek (nach 1600 KM) mit einem schicken Sonnenaufgang empfangen. Obwohl Jörg's Merzedes als Reiselimusine gedacht ist, machen die Sitze nicht den besten Eindruck. So waren wir für jede Tankpause (wir haben vorsichtshalber alle 300-400 KM den 70 Liter-Tank gefüllt) dankbar.
Unsere erste Station haben wir in Otiwarongo gemacht. Dank einer Eigentümlichkeit in der lokalen Sprache (keine Ahnung wie die heisst, hat aber ganz viele Klick-Laute) beginnen die Namen von 50% aller Dörfer mit "O". Von dort aus sind wir in den Waterberg Plateau Park aufgebrochen, wo wir dann leider etwas zu spät für einen Game-Drive waren.
Da wir die 80 RAND (oder Namibische Dollar, wird 1:1 gerechnet) nicht vergebens bezahlt haben wollten, haben wir und auf die Suche nach einigen der über 400 Vogelarten gemacht, die hier zu Hause sein sollen. Den Specht haben wir dann auch Dank des Lärms nicht übersehen und -hören können.
Nach einer kleinen Stärkung sind wir dann auf einen 2-Stündigen Wanderweg gegangen, der uns auf einen schönen Berg brachte. Die einzigen Tiere die wir sehen konnten, war ein verwirrtes kleines Reh und diese komischen Vögel. Wir haben sie mangels richtiger Einstufung "Runaway-birds" getauft, weil sie immer nur weggerannt sind anstatt zu fliegen.
Hierbei handelt es sich um unsere Übernachtung für den ersten Abend: "Out-Of-Africa" Bed and Breakfast. Neben dem Falkennest das empfehlenswerteste was Otiwarongo zu bieten hat. Ansonsten ist der Ort aber Abends etwas tot, so dass wir noch ein schönes Kudu-Steak gegessen haben und uns dann von der anstrengenden Fahrt erholt haben. Schliesslich wollten wir am nächsten Tag nicht zu spät in Etosha sein.
Die meiste Zeit haben wir entlang der Strecke eine Vegetation wie diese gesehen. Büsche, wenige Bäume, Elefantengras und Termitenhügel. Zum Glück für alle die des Nachts Auto fahren ist meist ein Zaun zwischen Wildnis und Strasse, so dass man nur auf Warzenschweine und Steinböcke achtgeben muss.
Gegen Mittag waren wir dann in Etosha angekommen. Etosha ist wohl einer der schönsten und Tierreichsten Wildparks im südlichen Afrika. Der Name Etosha bedeuted "Grosser weisser Platz" und meint damit die 4731 Quadratkilometer grosse Etoschapfanne, die die meiste Zeit des Jahres trocken ist, und nur während der Regenzeit kurz Wasser führt.
Für den ersten Abend hatten wir uns im Camp Namutoni einquartiert. Per Zufall und mit viel Glück haben wir zwei Tage vorher noch diesen Bungalow reservieren können. Namutoni ist um ein ehemals deutsches Fort angelegt worden und bietet das mit Abstand schlechteste Wasserloch zur Wildbeobachtung.
Gleich zum Anfang wurden wir von einer durch das Camp ziehenden Warzenschweinfamilie (Warthog) begrüsst. Später am Abend gab es dann noch Füchse und Schakale die uns das Grillfleisch stehlen wollten. Das stärkte unser Vertrauen in die Umzäunung insofern, dass scheinbar nur kleine Tiere hereinkommen können. In Klammern gebe ich immer den englischen Namen des Tieres an.
Gleich am ersten Tag hätten wir dann beinahe eine Giraffe überfahren, die sich dann lauthals schimfend aus dem Staub gemacht hat. Während Parks wie Krüger in Südafrika touristisch voll erschlossen sind, gibt sich Etosha als "Drive-In-Zoo". So kann man bequem alle Wasserlöcher mit dem Auto erreichen und zahlreiche Tiere fast zum Anfassen haben, wie das Streifengnu (Blue Wildebeest) hier.
Der Sonnenuntergang in dieser Wüstengegend ist ein besonderes Schaupiel. Sobald man die Sonne so wie hier im Bild untergehen sieht, muss man sich mit dem Foto schon beeilen, da sie Sekunden später nicht mehr zu sehen ist. Also nicht über hektisch rennende Touristen mit Kamera zu dieser Zeit wundern. Das gehört so.
In jedem Camp gibt es ein Nachts beleuchtetes Wasserloch, das sich hervorragend zur Wildbeobachtung eignet (mehr oder weniger, das in Halali ist spitze, das in Namutoni weniger zu empfehlen). Leider war das unsere einzige Gelegenheit, ein Breitmaul-Nashorn (White rhinoceros) zu sehen, Tagsüber ist es uns nicht geglückt.
Insgesamt spielt sich das Leben in Etosha an den zahlreichen Wasserlöchern ab. So fährt man also von Wasserloch zu Wasserloch und schaut was man so vor die Kamera bekommt. Manchmal hat man auch Glück, Tiere unterwegs an der Strasse liegen zu sehen, wie zum Beispiel das Rudel Löwen weiter unten. Hier im Bild eine Kudu-Familie (Bull, Cows und Kids).
Manche Tiere entwickeln sich zur Seuche, da man sie ständig und überall antrifft. Dazu gehört auch die hier gezeigte Schwarzgesicht Impala (Blackfaced impala). Meistens hofft man auf Raubtiere die sich in der Nähe aufhalten, aber meistens ist alles ruhig, da die nur Morgens jagen.
Wir hatten am Anfang echte Befürchtungen, das unsere Kameraausrüstung -- wie auf dem Whale Trail -- nicht ausreichen is, aber da alle Tiere sehr schön posieren und nahe genug herankommen, ist das glücklicherweise kein Problem. Hier im Bild ein Gemsbok (Oryx), die sich im allgemeinen sehr schüchtern geben aber spektakuläre Kämpfe abhalten.
Elanantilopen (Eland) sieht man schon wieder weniger, und meist nur einzeln, nicht in Horden wie Zebras. Wir wissen mittleiweile auch was ein Zebrastreifen ist, nachdem wir 10 Minuten warten mussten bis vor uns eine ganze Herde die Strasse überquert hat.
Wo wir gerade bei Plagen waren: Steinböcke (Steenbok) gibt es hier zu genüge, und zusammen mit Zebras stellen sie hier wohl die grösste Population. Ein gefundenes Fressen!
Elephanten haben wir an den meisten Wasserlöchern sehen können. Kein Wunder, da sie ja 160 Liter Wasser pro Tag brauchen! Dieser kleine niedliche hat unseren Merzedes beinahe umgelaufen (umfahren geht bei dem Tier wohl nicht). Als der dann vor uns die Strasse überquerte, haben wir uns auch ganz ruhig verhalten. Sicher ist sicher, denn Elephanten haben ein schlechtes Sehvermögen.
Da hier alles an den Film "Beautiful People" von 1970 (im deutschen "Die Wüste Lebt") erinnert, dürfen natürlich auch die Webervögel nicht fehlen. Es soll aber auch Touristen geben, denen man weisgemacht hat, hier würden Strausse brüten, oder es wäre die Wohnung von einem Leoparden mit Hang zur Architektur.
Das hier ist der Vogel der seine Frau im Baum eingemauert hat, und dann den ganzen Sommer auf Suche nach Proteinen war, wenn sich noch jemand an den oben genannten Film erinnert. Andere Vögel waren eher schwer zu fotografieren, obwohl die meisten Geier und Adler ja nicht klein von Wuchs sind.
Das ist mal wieder eine Elephantenherde am Wasserloch. Wir haben teilweise Herden mit über 20 Tieren gesehen. Kurz danach haben wir die Hauptattraktion des Aufenthaltes gesehen. Eine Löwenfamilie die direkt an der Strasse ihr Lager aufgeschlagen hatte und einen gehörigen Stau verursachte. Die Tiere waren teilweise keine 3 Meter von Auto entfernd und liessen sich auch nicht im Geringsten stören.
Die Strassen in Etosha sind natürlich nicht geteert, und so zieht jedes Auto eine gehörige weisse (siehe Kommentar oben) Staubfahne hinter sich her. Geschwindigkeitsbegrenzung ist 60, aber meist fährt man langsamer um auch ja kein Tier zu übersehen und -fahren.
Auch wenn die (Steppen-)Zebras mehr lästig als interessant sind (Sie scheinen so eine Art Esel zu sein, klingen zumindes ähnlich) so kann man bei so ausgezeichnetem Posieren doch nicht wiederstehen. Wir haben groben Schätzungen nach in den drei Tagen hunderte von Zebras gesehen.
Das Foto ist leider das einzige das ich von dem flüchtenden Honigdachs (Honey badger) machen konnte. Ein sehr possierliches Tierchen, und viel Glück gehabt, da er schwer zu finden ist. Den wollte ich unbedingt mal in freier Wildbahn sehen! Ganz in der Nähe haben wir noch Erdhörnchen (Ground squirrel) und Scharrtiere (Suricate, eine Art Erdmännchen) gesehen. Die niedrige Buschvegetation war wohl die auserkorene Heimat dieser Zwerge.
Am letzten Wasserloch haben wir dann noch eine Bunte Auswahl von Zebras, Oryx, Straussen und Impalas gesehen. Die Gemsböcke (Oryx) scheinen sowas wie die Stinkstiefel der Prärie zu sein, da sie mit Vorliebe alle anderen Tiere von der Wasserstelle vertreiben obwohl sie schon getrunken haben (Im Gegensatz zu den Elephanten, die nur beim trinken ihre Ruhe haben wollen).
Das einzige Tier der "Big Five" das es in Etosha nicht gibt, und wir folgedessen auch nicht zu Gesicht bekommen haben, ist der Büffel. Vollständigkeitshalber muss er aber auch in dieser Kollektion vorhanden sein. Der Büffel samt Kid stammt aus dem Krüger Nationalpark und wurde von Hendrik fotografisch festgehalten.
So endeten also 3 Tage Etosha und unsere Begeisterung für diesen Park lässt sich weder in Bildern noch in Worten festhalten. Empfehlenswert ist nach Windoek zu fliegen, ein Auto mieten, die 600 Kilometer hin fahren und Tiere gucken ohne Ende. Vier oder Fünf Tage sind vielleicht noch besser, auf jeden Fall vorher die Bungalows reservieren.
Nachdem Jörgs Auto dann am Eingang vor sich hinstaubte haben wir uns erstmal ein Picknich gegönnt. Schliesslich ist das innerhalb des Parks schwierig, da man das Auto ausserhalb der Camps nicht verlassen darf.
Unsere Riese führte uns dann in die Gegend von Swakopmund und Walfisbay. Diese Küstenortschaften am Atlantik sind vor allem wegen ihrer Wüstenhinterlandschaft berühmt. Auf der einen Seite Ozean, auf der anderen Sandwüste wie man sie nur aus Filmen kennt.
Die erste Attracktion war Quadfahren in den Sanddünen. Man bekommt geführte Touren für 1, 2 und 3 Stunden, sowie Übernachtungsfahrten in die Wüste. Die Führung bei der Tour ist immens wichtig, da sich die Landschaft jeden Tag ändert, und man ganz schnell in 20 Meter tiefe Löcher fallen kann wenn man nicht aufpasst. Bei der Gelegenheit ist dann auch das Foto für meine Titelleiste entstanden. 270 Grad Blick vom Atlantik in die Sandwüste.
Neben kleinen Schlangen haben wir auch diesen Käfer auf der Tour gesehen. Ausserdem sind diese Dünen ganz schon hoch. Wir sind aus Spass eine heraufgeklettert, und es kam uns wie stricken vor. Zwei Schritte vor, einen zurück. Sand hat wirklich keine Balken (oder war es das Wasser?).
Walfisbay ist ein kleiner Ort mit dem wichtigsten Hafen Namibias (was auch immer das bei den Dimensionen heissen mag). Ausserdem finden sich an dem schönen Strand Herden von Flamingos.
Die Strassen in der Gegend unterscheiden sich wesentlich von denen im Inland. Rechts ist Sand und links ist der Ozean. Mal was anderes als Termitenhügel und Strauchbewuchs.
Ein Ausflug führte uns nach Cape Cross. Dabei handelt es sich um die Stelle an der der erste Europäer Fuss auf das Land gesetzt hat. Neben den Denkmalkreuzen für den Portugisen hat sich hier auch eine Robben (Seal) Kolonie entwickelt. 80-100.000 Tiere stinken hier in der Sonne vor sich hin. Atemberaubend in jeder Hinsicht, aber putzig anzuschauen.
Die Strasse von Cape Cross über Henties Bay nach Swakopmund hat so ihre Höhen und Tiefen, und wenn man die richtige Geschwindigkeit hat, kommt es einem vor wie eine Achterbahn.
Das ist die "Jetty" von Swakopmund. Eigentlich wurde sie Anfang 1900 gebaut, um in dem seichten Hafen Schiffe entladen zu können ohne den Zoll in Walfis Bay zu bezahlen. Die alte Holzkonstruktion sollte 1930 erneuert werden, was aber durch den zweiten Weltkrieg nicht zur Vollendung geführt wurde. Alle seit dem aufgenommenen Bemühungen fruchteten nicht, so dass das Bauwerk dann 1986 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde und nun mangels Geldern vor sich hinrottet.
Die Strassen von Swakopmund erinnern ein wenig an Deutschland, und das hat auch durchaus seine Berechtigung. Mitten in der Wüste findet man hier eine deutschsprachige Ortschaft mit viel Tradition. Im Hintergrund sieht man hier das "Brauhaus" in dem ich mir Eisbein mit Sauerkraut und einem Erdinger bestellt habe. It's a shame!
Wie schon gesagt, Namibia war ja lange Zeit als Südwestafrika bekannt, und wird von den Einwohnern auch heute noch so genannt. Irgendwann wurde die deutsche Schutztruppe dann von einem Englisch/Südafrikanischen Heer vertrieben und die letzten Kolonialversuche des damals deutschen Reiches versandeten damit.
Bei unserer dritten Übernachtung in Sakopmund hatten wir Besuch von weissen Pelikanen im Camp. Warum der pinkish gefärbte Hals? Ganz einfach: Sie sind in der Brütezeit und tragen einen leicht rosa Schimmer (warum auch immer). Immerhin schön anzusehen, auch wenn die Tierchen einen halben Meter hoch sind. Ob sich sowas grillen lässt?
Das ist nochmal auf dem Weg Richtung Süden, viel Elefantengras, einzelne Bäume und in der ferne sogar Berge.
Unsere Letzte Übernachtung in Namibia fand im Weissen Haus (so der offizielle Name der Accomodation) statt. Ein wunderschönes Gebäude mitten im Nirgendwo nördlich von Grünau. Neben schönen Sonnenunter und -aufgängen kann man hier morgens auch Eis oder Rauhreif auf dem Auto finden. Wüstenmässiger Temperaturunterschied!
Die letzte Etappe unserer Reise führte und dann an den Fish River Canyon und die heissen Quellen von Ai Ais. Um dort hin zu gelangen mussten wir unsere heissgeliebte B1 (Nationale Hauptstrasse) verlassen und auf einer Sandpiste weiterfahren. Allerdings war das kein Problem, da wir schon deutlich schlimmeres als diese Strasse von einem Ausflug in den Namib Naunkluft Park gewohnt waren (Die einzige Enttäuschung der Reise und deshalb auch nicht weiter erwähnt).
Entlang der Piste gab es dann wenig neues. Das Elefantengras wurde mehr, und mir ist es leider nicht gelungen, den Baum zu fotografieren, der aussieht als ob man ihn verkehrtherum eingepflanzt hat. Den Namen habe ich auch wieder vergessen, so dass er unbekannt bleiben muss.
Der Fish River Canyon ist der zweitgrösste der Welt und der grösste der südlichen Hemisphäre. Der spektakulärste Abschnitt ist 65 Kilometer lang und er erreicht eine Tiefe von 549 Metern. Sieht wahrscheinlich neben dem Grand Canyon etwas klein aus, aber mir fehlt da noch die Vergleichsmöglichkeit.
Südlich davon ist das Ai Ais Resort gelegen, welches für seine Thermalbäder und heissen Quellen bekannt ist. Ausserdem startet und endet hier der 85 Kilometer lange Fish-River-Canyon-Wanderweg -- einer der bekanntesten in südlichen Afrika -- den wir dieses Mal aber ausgelassen haben. Bilder vom Baden existieren glücklicherweise nicht.
So haben wir dann um 15 Uhr die Grenze nach Südafrika wieder überquert und uns auf die letzten Kilometer nach Hause gemacht. Auf dem Bild ist der Sonnenuntergang in der Nähe des Namaqualandes zu sehen. Alles in allem haben wir 5327 Kilometer hinter uns gebracht, 568 Liter Super verbraucht und 6 Liter Öl gingen auch noch in den Motor. Ganz ordentlich für acht Tage.